SRH Kurpfalzkrankenhaus
News

„Sicher hoch hinaus“ - erster Eltern-Kind-Tag im SRH Kurpfalzkrankenhaus Heidelberg

Das SRH Kurpfalzkrankenhaus Heidelberg behandelt Kinder mit Hämophilie erfolgreich seit über 40 Jahren. Der erste Eltern-Kind-Tag bringt 33 betroffene Eltern und Kinder in Austausch und gemeinsame Aktivität.

Fangen spielen, toben und erst recht klettern: Spiele und alltägliche Situationen können für Kinder mit Hämophilie, umgangssprachlich Bluterkrankheit genannt, zum Risiko werden. Durch einen meist angeborenen Gendefekt fehlt den Betroffenen ein wichtiger Gerinnungsfaktor im Blut. Dadurch heilen Verletzungen nicht oder nur sehr langsam. Insbesondere für betroffene Kinder und ihre Familien benötigt diese Krankheit viel Aufmerksamkeit, Wissen und Vorsorge. 

Im Hämophiliezentrum am SRH Kurpfalzkrankenhaus Heidelberg werden Betroffene seit über 40 Jahren erfolgreich behandelt und zusammen mit ihren Familien oft ein Leben lang begleitet. „Wir schaffen durch den Dreiklang von umfassender Aufklärung, Vorsorge und Therapie die Basis, damit sich die betroffenen Kinder gut entwickeln und ein normales Leben führen können. Mit unserem ersten Eltern-Kind-Tag am 25.01.2025 haben wir unser Angebot nun um die Möglichkeit ergänzt, Wissen und Erfahrungen zu teilen und den Austausch zwischen betroffenen Familien zu verstärken“, erklärt Dr. Swee Wenning, Stellvertretende Ärztliche Leiterin des Hämophiliezentrums. 

Am ersten Eltern-Kind-Tag unter dem Motto „Sicher hoch hinaus“ des SRH Kurpfalzkrankenhauses, konnten die 33 Besucher:innen in Heidelberg gleich an zwei Schwerpunkten teilnehmen. 

Eltern, Kinder und Angehörige nutzten den ersten, klinischen Teil für spezifische Untersuchungen. Dazu gehörten Ultraschalluntersuchungen, um frühe Gelenkveränderungen zu erfassen, und Blutentnahmen. In der Hämophilie geschulte Physiotherapeut:innen aus der Physiotherapie-Ambulanz der SRH University untersuchten und erfassten den Gelenkstatus. Spiele verkürzten die Wartezeiten für die Kinder. Die interdisziplinären, umfassenden Untersuchungen an einem Ort stießen bei den Eltern auf großes Interesse.

Der zweite Teil des Tages stand ganz im Zeichen des Austauschs unter den betroffenen Familien. Unter anderem sensibilisierte Rafael Voigt, Psychotherapeut und selbst von Hämophilie betroffen, für die psychischen Belastungen, die durch chronische Erkrankungen sowohl bei Kindern, ihren Geschwistern und der ganzen Familie auftreten können.

Und dann ging es tatsächlich hoch hinaus: Der Kletterkurs in der benachbarten Sporthalle des SRH Campus Sports e.V. war für die Kinder etwas ganz Besonderes. Geschulte Trainer begleiteten und bestärkten die Kinder, beim Klettern aktiv zu sein, Grenzen auszutesten und an ihren Herausforderungen zu wachsen, ohne die Bedeutung von ausreichender Sicherheit zu vernachlässigen. Ein Bild, was im übertragenen Sinn auch für die Hämophilie-Therapie gilt.

„Die Kinder haben dadurch nicht nur ein freudvolles Ganzkörpertraining absolviert, sondern Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit erfahren. In Kombination mit den Fachvorträgen und dem Mittagsimbiss war es auch eine tolle Gelegenheit, mit anderen betroffenen Familien Erfahrungen auszutauschen, das hilft sehr beim Umgang mit der Diagnose“, sagte eine Teilnehmerin.